Bilder des Monats - Tamara Hoyer und Max Erl
Mit dem Titel „Bilder des Monats“ wollen wir nicht nur die Leere der Corona-Krise überstehen, sondern auch in Zukunft, zwischen den einzelnen Ausstellungen, die Leere des Kunstraums nutzen. Die Präsentationsform im Schaufenster schafft einen Kunstgenuss ohne persönlichen Kontakt. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit geschaffen, den Künstler*innen des Vereins eine neue Plattform zu bieten.
„Nahsicht“ von Maximilian Erl und Tamara Hoyer
Vernissage ist am Freitag, den 29.10. um 19 Uhr
Aus dem Pressetext
Ein überlebensgroßer Vogel Strauß steckt seinen Kopf durch die Decke des Ausstellungsraumes und schaut sich neugierig um. Mit seinen langen Wimpern und feucht glänzenden Augen blickt der Vogel erwartungsvoll auf die Besucher. Wer sich auf die Rauminstallation einlässt, kann darin eine intime Situation erkennen, worin mit kindlichen Mitteln Proportionen und Beziehungsverhältnisse hinterfragt und Kategorien wie Oben und Unten, Innen und Außen oder Groß und Klein auf den Kopf gestellt werden.
Bei näherer Betrachtung erzählt die Skulptur aus Watte und Schafwolle auch die Geschichte ihrer Begegnung mit dem Besucher. Mit ihrem zutraulichen Ausdruck schenkt sie ihm Nähe und Geborgenheit, welche jedoch durch die Naivität des Sujets und der Formgebung zugleich aufgehoben werden. Man kann darin ein Plädojer für einen gerechten Umgang mit Tieren erkennen. Man kann die Rauminstallation aber auch als humorvolle Erfahrung an der Grenze zwischen Subjekt und Objekt interpretieren.
Die etwa 120 cm große Skulptur ist mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Stadt Regensburg entstanden und wird im Kontext des kulturellen Jahresthemas „Nahsicht” präsentiert.
Im zweiten Raum des Kunstvereins zeigen die Künstler ihre Skulptureninstallation „Peterskirchlein?!“. In zwei Holzregalen aus dem Baumarkt stellen die Künstler acht Modelle des Peterskirchleins aus (das in den Grünanlagen in der Nähe des Bahnhofs als „vergessener Ort“ bekannt ist) und spielen damit an die Skulptureninstallation "Souvenir, Souvenir?!" von Ottmar Hörl an, der vor zwei Jahren 150 farbige Plastiken des Regensburger Doms an den Neupfarrplatz brachte.
Über die Künstler:
Seit 2018 teilen sich Tamara Xenia Hoyer und Maximilian Erl ein Atelier in der Alten Mälzerei in Regensburg. Durch Auseinandersetzung mit der Arbeit des Anderen sind neue Objekte mit gemeinsamer Handschrift entstanden. Dabei kombinieren, ähnlich einer Collage selbst entworfene Objekte mit modernen Materialien und Alltagsgegenständen. Ziel der Arbeiten ist es, Dinge so zu kombinieren, dass sich weitere Interpretationsebenen auftun, die den Betrachter mal humorvoll, mal nachdenklich ansprechen und eigene Assoziationen wecken.