Text: Waltraud Bierwirth | Fotografie: Rose Heuberger

Rose Heuberger

Die sich verändernden Landschaften waren ihr schon als Kind vertraut. Sie sah, wie aus bewaldeten Hügeln binnen kurzer Zeit kahle Landschaftslinien wurden. Scharf konturiert. Doch auch diese Silhouette hatte keinen Bestand. Schweres Gerät rückte an, Schaufelbagger trugen die Hügel ab bis tief in den Grund. Schicht um Schicht. Phantastische Farben und mineralhaltige Stoffe kamen zum Vorschein. Quarzsand. So weiß wie der Strand am Meer, so gelb wie die Sonnenblumen, rosarot wie der Abendhimmel oder sogar nachtblau. Quarzsand in allen Farbschattierungen. 500 000 Tonnen verschwanden Jahr um Jahr. Eine neue Landschaft entstand. Wie das geht, lernte Rose Heuberger schon in frühen Jahren kennen, als sie noch nicht ahnen konnte, was sie einmal alles unter der Sonne ablichten würde.

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Renate Haimerl-Brosch

Was steckt hinter den Dingen? Oder was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält? Um das herauszufinden, geht die Künstlerin Renate Haimerl-Brosch mitunter Wagnisse ein. Das der Provokation, der offenen Kontroverse. Zum Beispiel wenn sie in einer hellblauen afghanischen Original-Burka an einem heißen Sommertag durch Regensburg spaziert. Es ist ihre Einladung an das Publikum zur Kommunikation, zum Dialog. Das Phantastische daran ist: die Performance funktioniert. Die Frau in der Burka setzt tatsächlich bei ihren zufälligen Begegnungen Gedankenprozesse frei, eröffnet allein durch ihr Dasein eine eigene Kommunikationsebene. Der Dialog mit möglichen Risiken und Nebenwirkungen ist eröffnet. Eine unauffällige Videokamera war stets dabei.

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Ellen Ashoff-Kranz

Es ist der Wunsch zu gestalten. Den Schmelzpunkt zu finden, wo die schöpferische Kraft des Feuers das Stoffliche fließen lässt und neue Verbindungen entstehen. Das vollzieht sich bei 1060 Grad. Und das romantische Bild des Schöpfungsaktes wird von den realen Ausmaßen eines profanen Keramikofens und unterschiedlicher Schmelzpunkte vorgegeben. Es sei denn, weibliche Phantasie findet neue Lösun­gen. Dann sind auch meterhohe Skulpturen möglich, die Grenzfragen beiseite schieben. Erdfarbener Ton und bunte Glasuren gehen eine Verbindung ein und bleiben trotzdem getrennt.

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Paul Schinner

Was hält einen Künstler an diesem Ort? Nabburg, knapp über sechstausend Einwohner im Naturpark Oberpfälzer Wald, beidseits der Naab. Hoch oben auf dem lang gestreckten Bergrücken, fünfundvierzig Meter über dem Flussband, liegt die Altstadt. Mittendrin, und doch etwas abseits an die alte Stadtmauer geschmiegt, steht das Haus von Paul und Theresia Schinner.

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Reiner R. Schmidt

Vielleicht hängt es mit den fließenden Wassern zusammen, die seinen Geburtsort umschließen, dass er in Regensburg bleiben konnte. Reiner R. Schmidt, im April 1950 zwischen den Donauarmen auf der Wöhrd geboren, ist in seiner Heimatstadt fest verwurzelt. Abgesehen von einem zehnjährigen Intermezzo in frühen Jahren in Mülheim an der Ruhr. Seitdem weiß er, Regensburg ist seine Passion, was ihn nicht daran hindert, ständig in Bewegung zu sein. Wenn sich Aufregendes in der europäischen Kunstszene ereignet, ist Reiner R. Schmidt dabei. Er weiß Trends einzuschätzen, das Original von der Kopie zu erkennen und erkundet an Ort und Stelle, wenn in Venedig, Madrid, Wien oder München private Mäzene mit ihren Sammlungen den öffentlichen Raum neu gestalten und Einfluss nehmen.

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